20 Jahre OASE in Woltersdorf
Jugendclub feiert Geburtstag

 

1998 gegründet, 2018 gefeiert: Das 20. Jubiläum des Jugendclubs OASE und seines Trägervereins EC-Jugendarbeit Woltersdorf wurde am 26. Mai 2018 mit einer großen Geburtstagsfeier bedacht. Mehr als 100 Erwachsene und Kinder waren der Einladung gefolgt und feierten bis spät in den Abend.

 

Der Auftakt der Geburtstagsparty war bezeichnend. Eine Projektband begrüßte die Gäste mit dem eigens für diesen Anlass einstudierten Popsong „No Roots“ von Alice Merton. „Seit vielen Wochen haben die Teenies geprobt, um heute aufzutreten“, sagte Jugendsozialarbeiter Markus Wendt, der das Musikprojekt begleitet hat. Das Projekt ist nur eines von mehreren Freizeitangeboten für Kinder und Teenager in der OASE. Das nächste Vorhaben könnte mit Graffiti zu tun haben, verriet der Jugendsozialarbeiter, der seit Januar 2017 für den EC-Verein und die Gemeinde Woltersdorf hauptamtlich tätig ist.

 

Am Nachmittag gab es Geburtstagskuchen, den unter anderem die Bäckerei Vetter gesponsort hatte. Während sich die Erwachsenen unterhielten, hatten die Kinder auf dem Trampolin, der Hüpfburg oder dem Volleyballfeld ihren Spaß. Eine Fotoshow ließ die Geschichte der OASE noch einmal Revue passieren. In Erinnerungen schwelgten besonders die Ehemaligen: Mitglieder, Freunde oder ehrenamtliche Helfer, die mittlerweile nicht mehr in Woltersdorf wohnen.

 

OASE-Projektband
Dekoration
Vereinsvorsitzender Sebastian Habecker interviewt Jugendsozialarbeiter Markus Wendt

OASE als Anlaufstelle für Jugendliche

 

Einen Rückblick auf die vergangenen zwei Jahrzehnte gab der Vereinsvorsitzende Sebastian Habecker. „Wir hatten neun verschiedene Vorsitzende, sieben von ihnen sind heute hier zu Gast. Die OASE und unser Verein wurden im März 1998 gegründet, um Jugendlichen aus Woltersdorf, die sich früher vor dem Krankenhaus trafen, einen Ort zu bieten, an dem sie ihre Freizeit verbringen konnten.“

 

Den Startschuss der OASE beschrieb die Märkische Oderzeitung am 27. März 1998 folgendermaßen: „Morgen öffnet er seine Pforten: der Kinder- und Jugendtreff auf dem Gelände des Krankenhauses ‚Gottesfriede‘. Vorerst an zwei Tagen in der Woche soll Jugendlichen ein Ort geboten werden, ‚an dem sie Christen begegnen können.‘ So hat es der EC-Verein in seinem Konzept formuliert. Der Name des Jugendclubs OASE soll die Zielsetzung verdeutlichen: Es geht darum, dass Jugendliche für ihr Leben auftanken können.“

 

Seitdem sind 20 Jahre vergangen. Zahlreiche Kinder und Jugendliche besuchten die OASE und fanden hier einen Platz zum Auftanken. Junge Erwachsene haben sich als ehrenamtliche Mitarbeiter verdient gemacht, konnten sich ausprobieren und durften an Erfahrungen reicher werden.

 

Familiengottesdienst rundet Feier ab

 

Die Geburtstagsfeier endete am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein mit einem Familiengottesdienst. Das Thema lautete „Alles wächst. Gottes Treue ist jeden Morgen neu!“ Walter Seitz, Prediger der LKG Woltersdorf, machte am Beispiel von zwei Basilikumpflanzen deutlich, was es mit dem Glauben an Gott auf sich hat.

 

Geburtstagsgäste
Kinder und Erwachsene beim Stockbrot
Posaunenchor

Wurzeln schlagen

 

Nach der Predigt wurden die Kinder selbst zu Gärtnern und pflanzten Blumensamen in kleine Töpfe ein. Auch diese Aktion war bezeichnend, da sie – unbewusst oder auch von den Organisatoren gewollt – einen Bogen zum Eröffnungssong „No Roots“ vom Vortag spannte. Wörtlich übersetzt bedeutet der Liedtitel „Keine Wurzeln“ oder sinngemäß „Ohne Herkunft“. In dem Lied bringt die Sängerin Alice Merton ihre Gefühle zum Ausdruck, nachdem sie als Kind mit ihren Eltern insgesamt zwölfmal umgezogen war (Deutschland, Großbritannien, Kanada und USA).

 

Der christliche Glaube bedeutet das Gegenteil von dem, was das Lied aussagt. Um bei dem Bild zu bleiben: Gott möchte, dass Menschen Wurzeln schlagen und mit ihrem Herzen und ihrem Verstand an Gott festhalten. Ähnlich ist es mit der OASE: Sie soll für Kinder und Teenager ein Ort sein, an dem sie ihre Freizeit sinnvoll verbringen können und an dem sie sich wohlfühlen und spüren, dass sie gewollt und gebraucht werden. Das Ziel der OASE von vor 20 Jahren ist noch immer aktuell.

 

Fotos: Steffen Lange